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New Work

Der englische Begriff New Work geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der bis 1999 an der University of Michigan in Ann Arbor (USA) zunächst Inhaber eines Lehrstuhls für Philosophie und dann auch für Anthropologie war. Er bezeichnet eine neue, mögliche Arbeitsweise in der globalisierten Welt und im digitalen Zeitalter.

New Work: ein Gegenmodell zum aktuellen Arbeitssystem

Bergmann ging bei seiner Forschungsarbeit davon aus, dass das aktuelle kapitalistische, weitgehend auf einer starren Arbeitsteilung beruhende Arbeits- und Produktionssystem veraltet sei. Er entwarf deshalb das Konzept eines Gegenmodells hierzu und wurde so zu einem der Väter bzw. dem Vater der New Work-Bewegung.

These: Wissensgesellschaft erfordert New Work

Bergmann zufolge befindet sich unsere Gesellschaft im Wandel von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft. Deshalb muss sich in ihr auch ein Wertewandel vollziehen und die bisherigen starren Arbeitsstrukturen müssen neuen, flexibleren Strukturen weichen. Hierfür schafft neben der Globalisierung insbesondere die Digitalisierung, die ein Motor dieses Veränderungsprozesses ist, die Voraussetzungen, da sie

  • eine größere zeitliche, räumliche und organisatorische Flexibilität und
  • neue Formen der Kommunikation, Information und Kollaboration ermöglicht,

Diskutiert werden die neuen Möglichkeiten, die sich hieraus für die Gestaltung der Arbeit, der Arbeitsräume sowie der Unternehmensstrukturen ergeben auch unter solchen Stichworten wie Arbeitswelt 4.0.

New Work: zentrale Werte

Zentrale Werte des New-Work-Konzepts sind Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft bzw. Gesellschaft. Dem Einzelnen werden

  • die erforderlichen Freiräume zur kreativen Entfaltung seiner Persönlichkeit geboten sowie
  • die nötigen Entscheidungs- und Handlungsspielräume eingeräumt, um einen sinnvollen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.

Dies ermöglicht es dem Einzelnen auch, zugleich eine seinen individuellen Bedürfnissen entsprechende Work-Life-Balance zu verwirklichen.

Zentrale Elemente von New Work

Der Begriff „New Work“ ist nicht eindeutig definiert und wird teils unterschiedlich verwendet. Folgende Elemente findet man in der Literatur in der Beschreibung von New-Work-Konzepten für Unternehmen jedoch regelmäßig wieder:

  • Teilhabe (Selbstbestimmung): Die Mitarbeiter werden in die Strategieentwicklung einbezogen. Sie definieren selbst ihre Leistungs- sowie Lern- und Entwicklungsziele. Auch ihre Arbeitszeit sowie ihren Arbeitsort bestimmen sie weitgehend selbst.
  • Führung: An die Stelle einer starren Top-down-Führung tritt eine moderne, flexible Führung, bei der die Führungsrolle im Team aufgaben- und situationsabhängig mal von dieser, mal von jener Peron wahrgenommen wird. Die starre Unterscheidung zwischen Fach- und Führungslaufbahn entfällt.
  • Agilität: Die Zahl der Hierarchiestufen wird minimiert und die Entscheidungsbefugnisse werden soweit möglich auf die operative Ebene verlagert, so dass die Entscheidungsprozesse beschleunigt werden.
  • Flexibilität: Die Leistung wird an unterschiedlichen Arbeitsorten erbracht – zum Beispiel auch im Home-Office. Entsprechend flexibel sind auch die Arbeitszeiten. Eine Job-Rotation sowie ein regelmäßiger Wechsel der Aufgaben ermöglichen zudem eine fachliche und persönliche Weiterentwicklung.
  • Arbeitsumfeld: Neue Bürokonzepte wie moderne Work-Spaces sowie das Vorhandensein der erforderlichen Kollaboration-Tools ermöglichen es den Mitarbeitenden nicht nur mit Kollegen, sondern auch mit externen Spezialisten (in virtuellen Teams) kreativ und produktiv zusammenzuarbeiten und gemeinsam größere bzw. herausfordernde Projekte zu realisieren.

Der Begriff „New Work“: ein Buzz-Word

In den letzten Jahren hat sich der Begriff „New Work“ zu einem Modewort bzw. „Buzz-Word“ entwickelt, unter dem fast alle angestrebten Veränderungen bezogen auf die Struktur, Prozesse und Kultur der Unternehmen subsummiert werden. So wird der Begriff von Anhängern des klassischen neo-liberalen Denkens, die die Arbeitsmärkte weitestgehend deregulieren möchten, ebenso benutzt wie von Wissens- und Kreativarbeitern der Generationen Y und Z, die sich nach einer Arbeitswelt sehnen, die ihnen mehr Selbstverwirklichung bei der Arbeit sowie eine in ihren Augen bessere Work-Life-Balance ermöglicht,

Die New Work Entwicklungsziele klar definieren

Entsprechend wichtig ist für Unternehmen, die sich – auch reagierend auf Veränderungen in ihrem Umfeld – mit dem Thema New Work befassen, sich zunächst zu fragen: Wovon reden wir überhaupt, wenn wir von New Work sprechen?

Hierauf aufbauend können sie sich dann fragen: Welche Ziele verfolgen wir damit, wenn wir unsere Organisation entsprechend umgestalten möchten? Ziele dieses Change- oder Transformationsprozesses können unter anderem sein:

  • Erhöhen der Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation
  • Empowerment der Mitarbeiter
  • Heben von schlummernden Potenzialen in der Zusammenarbeit
  • digitale Transformation der Organisation
  • Erhöhen der Prozesseffizienz
  • Überwinden des „Silo-Denkens“; Verbessern der crossfunktionalen und bereichsübergreifenden Kooperation,
  • Agilität, Flexibilität der Organisation erhöhen
  • das unternehmerische Denken und Handeln der Mitarbeiter fördern
  • Stärkung des Employer Brand

New Work Beratung & Unterstützung durch K&P

Die Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner (K&P) unterstützt Unternehmen dabei, zunächst einen Konsens darüber zu erzielen, welche Veränderungen im Rahmen des Versuchs, ein „New Work“ in ihrer Organisation zu etablieren, überhaupt angestrebt werden; außerdem unterstützt sie Unternehmen dabei, die damit verbundenen (Entwicklungs-)Ziele zu erreichen und vermittelt ihren Mitarbeitern, die hierfür erforderlichen Kompetenzen..

Aus- und Weiterbildung zum New Work Berater von K&P

Ab 2021 bietet K&P zudem eine offene Aus- und Weiterbildung zum New Work Berater bzw. „New Work Pioneer“ an, In der berufsbegleitenden Online-Weiterbildung wird den teilnehmenden Personen, die Kompetenz vermittelt, New-Work-Vorhaben in Unternehmen zu initiieren und voranzutreiben, von der Analyse der Ist-Situation und Zieldefinition, über die Planung des Transformationsprojekts bis hin zur Umsetzung und Steuerung der damit verbundenen Change-Maßnahmen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Entwickeln des Mindsets, der für das Realisieren solcher Vorhaben sowie Arbeiten in den neuen Formen der Zusammenarbeit und Organisation erforderlich ist – sowohl bei den Initiatoren und Sponsoren der Projekte, als auch bei ihren „Followern“ in den Unternehmen. Konzipiert ist die Ausbildung für alle Personen, die sich beruflich mit dem Thema New Work befassen, unabhängig davon, ob sie zum Beispiel Führungskräfte, Personal- und Organisationsentwickler, Coaches oder Unternehmensberater sind. Sofern gewünscht, führt K&P die Aus- und Weiterbildung auch firmenintern durch. Mehr Infos hier.

NEU: „New Leadership-Program“ von K&P  – Online-Weiterbildung für Führungskräfte

Ab Juli 2021 bietet Dr. Kraus & Partner zudem eine offene, sechs-monatige, berufsbegleitende Online-Weiterbildung mit dem Titel „New Leadership-Program“ an – für Führungskräfte aller Ebenen und Personen, die sich mit neuen, in der VUKA-Welt sowie im digitalen Zeitalter relevanten  Führungsansätzen sowie dem Thema New Work auseinander setzen möchten. In diese Weiterbildung sind außer einer regelmäßigen kollegialen Beratung auch konkrete Projekt- und Transferaufgaben integriert. Nähere Infos finden Sie hier.

New Work & New Leadership Video: Was Tango mit moderner Führung in Unternehmen zu tun hat?

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