Abbildung unterschiedliche Rollen eines Agile Coach & Transformation Consultant - Dr. Kraus & Partner

Sieben sei eine magische Zahl, sagt man. Sieben Tage hat eine Woche; sieben Weltwunder gibt es; nach den rosa Wolken folgt (sagt man) das verflixte siebente Jahr. Die Reihe lässt sich noch weit führen. Die sieben Zwerge, die sieben Todsünden. Nachdem ich mich etwas weniger als sieben Jahre mit «Agilität» und «Agilen Coaches» auseinandergesetzt habe, hier «7 Rollen», dessen Hüte ein «Agiler Coach & Transformation Consultant» (kurz ACTC: in weiblich wie auch männlicher Form) tragen können muss.

Rolle 1: NichtaufderBühne-Steher*in

Die Erde dreht sich NICHT um den ACTC. Der ACTC ist wichtig ohne Zweifel, aber es geht in erster Linie um den Kunden. Egal ob dieser intern oder extern ist. Der Kunde steht im Zentrum. Dies ist genau der Grund, warum viele Organisationen agiler werden müssen. ACTCs dienen dazu, dem Ganzen zum Erfolg zu verhelfen. Der Erfolg der Teams, der Individuen, der Organisation machen sie glücklich. ACTCs freuen sich von Herzen, wenn sie auf der Bühne die Hauptakteure im Scheinwerfer sehen. ACTCs freuen sich, wenn sich andere freuen. Das verlangt einiges an Demut. Insgeheim feiern sie sich auch – absolut zu Recht. Und vor allem auch wichtig. Aber ACTCs stehen selten auf der Bühne. Und wenn, dann in einigen der Rollen, die hier gleich folgen.

Rolle 2: – Zuhörer*in

ACTCs können zuhören. Ganz einfach nur zuhören. Interesse und Anteilnahme zeigen. Neugierig sein. Die Situation, Stück für Stück wie ein Puzzle zu erfassen. Durch (aktiv) zuhören wird gegenseitiges Vertrauen aufgebaut. Vertrauen ist die Basis für fast alles. Da hilft natürlich auch die Gesprächsführungstechnik «Aktiv zuhören», die durch den US-amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl Rogers entwickelt wurde.
Die vier Stufen:

  1. Wahrnehmen/erkennen
  2. Zuordnen
  3. Abwägen/beurteilen
  4. Antworten

Rolle 3: Plattform-Kreator*in

Auf Plattformen treffen sich Menschen, diskutieren, hören zu, tauschen sich aus, bilden Beziehungen und bauen diese weiter aus. Gezielt und geschickt gebaute Plattformen helfen, die richtigen Menschen zusammenzubringen. Das hilft in Projekten und Initiativen, ob agil oder klassisch. ACTCs kreieren zielorientiert Plattformen. Bringen gezielt die richtigen Menschen, Stake Holder und Beeinflusser zusammen. Geben Impulse, damit Menschen ins Gespräch kommen, sich mitteilen können und Vertrauen aufbauen können.

Rolle 4: Atmosphären-Schaffer*in

ACTCs müssen in der Lage sein, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Menschen wohlfühlen, sich mitteilen und auf Probleme und Lösungen hinweisen können. Ungeachtet der Konsequenzen. Außer der Positiven auf die Initiative selbstverständlich. Das erfordert auch ein «Gastgeber-Gen». ACTCs mögen Menschen und verstehen es, diese durch das Gefühl einer positiven Atmosphäre zum Reden zu bringen.

Rolle 5: Moderator*in

Menschen verbringen viel Zeit in Meetings. Sehr oft generieren diese zu wenig Outcomes. Warum? Menschen sind motiviert, kreativ, lösungsorientiert. Dazu brauchen sie sehr oft Unterstützung. ACTCs sind in der Lage, Workshops, Meetings und andere Treffpunkte zu moderieren. Dazu gehört die Planung, der Einstieg, Aktivierungen und Interventionen und eine geeignete Feedback- und Abschlussrunde. Damit steuern sie einen wichtigen Beitrag zum Erfolg bei. Auch hier: im Hintergrund. ACTCs ziehen die Fäden im Hintergrund. Auch als Moderator*in.

Rolle 6: Konfliktlösungs-Unterstützer*in

Teamarbeit heißt auch Arbeit im Team an Konflikten. Teams wachsen an Konflikten. Klingt einfach – ist es aber überhaupt nicht. Teams brauchen sehr oft Unterstützer, die helfen, Lösungen herbeizuführen. Nicht im Sinne einer|s Heldin|Helden. Viel mehr im Sinne einer Klärerin|eines Klärers. Neutral und doch auf die Exponenten, Exponentinnen und die Situation eingehend. Konflikte entstehen sehr oft im Verborgenen. ACTCs haben das Gefühl, die Sensitivität, Konflikte kommen zu sehen und rechtzeitig entsprechend zu handeln.

Rolle 7: EigeneGrenzenKenner*in

Ganz wichtig. Ein ACTC kann vieles, aber nicht alles. Nicht nur aufgrund der hierarchischen Stellung, sondern auch aufgrund der Fähigkeiten, der Position, der Historie, der einzelnen Persönlichkeiten, der Politik, zum Beispiel. Als Beispiele: ACTCs realisieren rechtzeitig, wenn sie andere «Player» ins Spiel bringen müssen. Wenn Sie Experten, Spezialisten, Meinungsbildner*innen, Beeinflusser*innen und andere wichtige Projektunterstützer*innen auf das Spielfeld holen müssen. Sozusagen die Spielgestaltung übernehmen. Ohne, dass groß auffällt wer die Fäden im Hintergrund zieht.

Natürlich gibt es weit mehr als sieben Rollen. Ich habe mich auf die sieben fokussiert, die mir in meinem beruflichen Leben sehr oft begegnet sind. Oder die ich viel zu oft leider nicht ausgefüllt gesehen habe. Die Reihe der Zahlen ließe sich, was weitere Rollen angeht, noch weit führen: die acht Phasen nach John P. Kotter, elf Freunde müsst Ihr sein, die 14 Achttausender, die 18 Übungen des Taiji-Qigong.

ACTCs tragen einige Hüte, ihre Rollen sind extrem wichtig für den Erfolg von Projekten und Initiativen. Sie vermitteln, lehren, trainieren, netzwerken, organisieren, modellieren, leiten, analysieren und vieles mehr. Der Anspruch an einen ACTC ist enorm. Den Outcome, den ein ACTC mit seiner signifikanten Unterstützung fördern kann auch.

Darum nehmen wir uns ganz bewusst richtig viel Zeit. 17 Tage in 5 Modulen lang werden wir gemeinsam praxisnah lernen, austauschen, diskutieren, inspirieren und unterstützen. Schritt für Schritt Richtung Agile Coach & Transformation Consultant.

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Autor

  • Beat Schori

    "Bei Beat steht der Mensch im Mittelpunkt. Mit Humor und Entspanntheit weiß er genau wie er Dynamiken in Projekten so lenkt, um zu einem nachhaltig wirksamen Ergebnis zu kommen."